Georg Toepfer
Philosophie der Biologie, Rezensionen

»Der Sammelband liefert deutschsprachige Beiträge, was die Seminararbeit mit anglophoben Studenten erleichtert und den Band für ein größeres außeruniversitäres Publikum interessant macht. Er zeigt mit der Vielfalt seiner Themen, wie wenig die Biologie, die Evolutionstheorie oder die Genetik dem monolithischen Block gleichen, als der sie häufig dargestellt werden. Es geht zum Beispiel um die in der Evolutionsforschung gängige Rede von Zielen und Zwecken: Kann man sagen, das Herz der Wirbeltiere sei entstanden, um Blut zu pumpen? Kann man von einer Anpassung sprechen, auch wenn man die evolutionäre Geschichte nicht genau kennt? Die teleologische Beurteilung erlaubt es erst, die Organismen als eine besondere Klasse von Gegenständen der Natur zu erfassen, meint Georg Toepfer.
Der Organismus, so könnte man meinen, ist eine grundlegende Einheit der Biologie. Tatsächlich kennt die Biologie aber keinen explizit definierten Organismusbegriff, beklagt Manfred Laubichler. Dabei sei zu erwarten, daß ein solcher Begriff im einundzwanzigsten Jahrhundert zum Ausgangspunkt mathematischer Modellvorstellungen und theoretischer Betrachtungen werden wird. Laubichler geht so weit, im "Theoriedefizit" und dem Mangel an integrativen Konzepten in der Biologie ein Hemmnis für ihre empirische Forschung zu sehen. […] Auch wenn der fachlich wenig vorbelastete Leser einige stark formal gehaltene und daher schwer verdauliche Beiträge überspringen wird, verschafft der Band einen guten Eindruck von der Vielfalt der Möglichkeiten, sich ein Bild von der modernen Biologie zu machen.« (Manuela Lenzen, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 19.10.2005)

»Die junge Philosophie der Biologie, das zeigt ein ungemein instruktiver Sammelband von Ulrich Krohs und Georg Toepfer, klärt deren Begriffe und Methoden sowie die Struktur ihrer Erklärungen.« (Frankfurter Allgemeine Zeitung, 25.11.2005)

»Die Autoren dieses Bandes schwimmen nicht einfach auf den Wellen einer neuen Leitwissenschaft. Unterschiede wie die zwischen Biologie und allgemeiner Lebenswissenschaft, zwischen Lebewesen, Organismen und lebenden Systemen werden gründlich bedacht, und die ›Faszination der Selbstbezüglichkeit‹, die das Lebendige auszeichnet, erlischt nicht.« (Bernhard Waldenfels, Philosophische Rundschau 53(2), 2006, 186-187)

»Viele Konzepte und Ideen zur Biophilosophie gibt es in keiner anderen Quelle in dieser Form nachzulesen. Die ausführlichen Literaturverzeichnisse am Ende jedes Einzelkapitels ermöglichen den Einstieg in die Spezialliteratur und bilden eine moderne, hoch aktuelle ›Bibliografie zur Biophilosophie‹.« (Ulrich Kutschera, Spektrum der Wissenschaften 1/2007)

»The volume is all the more welcome for two reasons. First, it provides an excellent introduction to the field for mature students and scholars from neighboring disciplines. The essays cover virtually all topics and debates that have been relevant in the philosophy of biology over the past century, and the extensive reference lists at the end of each essay make it easy to pursue a specific topic further. In other words, for anyone who wants to enter the field, the volume provides a goldmine for future projects. Second, and more importantly, the diversity of backgrounds and agendas adds a distinctly ›continental‹ flavor to the way in which the philosophy of biology is presented. That is, the volume as a whole does not simply reproduce for a German-speaking audience the state of the art in the philosophy of biology as it was developed elsewhere, particularly in the United States and Australia. It succeeds in transporting this state of the art while partly redefining the focus of the field. […] There is no doubt that this introduction to the philosophy of biology will boost the field in German-speaking countries. (Staffan Müller-Wille, Biological Theory 2(1), 2007, 111-112)

»[…] the volume edited by Krohs and Toepfer is certainly the best German-language introduction to contemporary philosophy of biology currently available. […] by (almost) exclusively including contributions by authors from the German-speaking region, the book constitutes a landmark for German philosophy of science: it marks the renewed start of philosophy of biology in Germany and raises hopes for the future.« (Thomas A.C. Reydon, Biology and Philosophy 22, 619-626)
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